DIE AUSGEZEICHNETEN IM JAHR 2024
Hauptpreis:
Daniela Egger
Aus der Jurybegründung:
In mehreren Funktionen, etwa als Obfrau von literatur.ist, als Projektmanagerin der Aktion Demenz und in weiteren Unternehmungen verbindet Daniela Egger Menschen. Sie zeigt deren Ressourcen auf, ermutigt sie, verweist aber auch auf Versäumnisse in der Gesellschaft. Als Schriftstellerin gelingt es ihr, solche Themen in Prosatexten und Theaterstücken vortrefflich zu verdichten.
Anerkennungspreis:
Jazzclub Lustenau
Aus der Jurybegründung:
In Clubatmosphäre Jazz auf höchstem Niveau zu erleben, das macht der Jazzclub Lustenau seit nahezu 50 Jahren möglich. Hier wurden Maßstäbe gesetzt, hier wird neben dem Musikerlebnis Information und Vernetzung angeboten. Nach Lustenau wurden und werden Musikerinnen und Musiker geholt, die Weltstars sind oder zu Weltstars wurden und hier wurden Standards für die lokale Szene entwickelt.
Anerkennungspreis:
Kunst im Rohnerhaus
Aus der Jurybegründung:
Im Rohnerhaus ist sowohl der Kunst als auch dem wertschätzenden Umgang damit zu begegnen. Die von Alwin Rohner gegründete und nun von seinen Töchtern getragene Einrichtung symbolisiert die Verbindung von Kunst und Leben. Präsentationen aus der Sammlung sowie thematisch konzipierte Ausstellungen konfrontieren mit dem Kunstschaffen in der Region in der Vergangenheit und Gegenwart.
Sonderpreis der Jury:
Lisi Hämmerle
Aus der Jurybegründung:
Lisi Hämmerle hat nicht nur gut 200 Einzel- und Gruppenausstellungen realisiert, um ihre Künstlerinnen und Künstler mit wichtigen Sammlern und Museumsleuten zusammenzubringen, hat sie zahlreiche Messebeteiligungen im In- und Ausland bewerkstelligt. Ihre Galerie in Bregenz ist ein wichtiger, unverzichtbarer Ort der zeitgenössischen Kunst, der Begegnung, ein Ort der Vermittlungsarbeit und für viele auch ein Ort des Auftankens.
PROJEKTLEITUNG UND JURYBESETZUNG 2023 und 2024
Die Jury wurde mit Anika Reichwald (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin historisch-wissenschaftlicher Ausstellungen und Autorin), Brigitta Soraperra (Theaterwissenschaftlerin, Regisseurin, Dramaturgin und freischaffende Kulturarbeiterin), Rudolf Sagmeister (Kunsthistoriker, Ausstellungskurator und Publizist), Peter Heiler (Musikpädagoge, Konzertkurator und u. a. Vorsitzender von Musikwettbewerben) sowie mit der Kulturjournalistin Christa Dietrich besetzt, die auch die Projektleitung innehat.

Anika Reichwald, Kuratorin
„Eine solche Preisvergabe sowie die Auseinandersetzung mit den Auszeichnungswürdigen richtet den Fokus auch auf die gesellschaftliche Rolle von Künstlerinnen und Künstlern und auf die Wichtigkeit individueller Kulturschaffender sowie auf die Frage nach Bedürfnissen für die Zukunft. Kunst schafft Räume für Begegnungen mit anderen Menschen, Perspektiven und Meinungen.“

Brigitta Soraperra, Regisseurin
„Applaus ist schön, Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturinitiativen benötigen aber auch faire Rahmenbedingungen und eine ausreichende Finanzierung für ihre Arbeit. Nur so können sie kraftvolle Impulse für die Gesellschaft setzen. Kunst und Kultur sind kritische Wegbegleiterinnen – besonders in Zeiten von zunehmendem Rechtsruck, Menschenfeindlichkeit und Umweltzerstörung.“

Rudolf Sagmeister, Kunsthistoriker
„In einer Zeit, in der sich Hass, Tod, Vernichtung und Vertreibung in einem großen Ausmaß zeigen und wir in Europa nicht geglaubt hätten, dass dies nach der Katastrophe des Ersten und des Zweiten Weltkriegs sowie der nachfolgenden Kriege so schnell und so nah an unseren Grenzen wieder geschehen könnte, ist es wichtig, die Kunst als verbindenden Wert hochzuhalten.“

Peter Heiler, Musikpädagoge
„Kultur ist ein Lebensmittel. Mir geht es grundsätzlich um das Aufzeigen der Pluralität kultureller Meinungen und der unterschiedlichen Entstehungsgeschichten von Kultur, um die Notwendigkeit an der Kultur zu wachsen und sich zu entwickeln. Die Sichtbarmachung, die auch mit einer Preisvergabe einhergeht, ist wichtig für die Verankerung von Kunst und Kultur in Vorarlberg.“

Christa Dietrich, Kulturjournalistin, Projektleitung
„Die sinnstiftende Kraft von Kunst wird oft und gerne beschworen. Auch von der Politik, die Kunst und Kultur vom Gesetz her zu fördern hat. Damit dies nicht zur leeren Floskel verkommt, ist dort konkretes Agieren und Engagement notwendig. Wie Kunst wirkt und was sie bewirkt, machen die Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren Werken, Initiativen und Projekten deutlich.“
DIE URKUNDE 2024
Künstlerisch gestaltet
In jedem Jahr wird eine Künstlerin oder eine Künstler beauftragt, die Urkundengestaltung zu entwerfen. Im zweiten Jahr nominierte die Jury die in Bregenz aufgewachsene Malerin Alexandra Wacker.